Dorfheizung Mimbach und Mausdorf
04.02.14, Auswertungen der Haushaltebefragung über Brennstoffverbrauch, Wohnfläche und Interesse an einer Nahwärmeheizung zeigte unterschiedliche Ergebnisse für die einzelnen Ortsteile.
Mimbach Siedlung:
In Biomasseheizwerken wird Wärme durch die Verbrennung von biogenen Festbrennstoffen z.B. Hackschnitzel erzeugt. Warmes Wasser wird durch ein Netz aus Rohrleitungen, ein sogenanntes Wärmenetz, zu den einzelnen Verbrauchern transportiert und dort zur Raumheizung und zur Warmwassererzeugung verwendet.
Um Ortsteile zu versorgen werden ring- oder sternförmige Netze gebaut. Ein Minimum an Leitungslänge bei gleichzeitiger hoher Wärmeabnahme kennzeichnet ein optimal wirtschaftliches Nahwärmenetz. Der Besuch in Straubing beim Zentrum für nachwachsende Rohstoffe und der dabei stattgefundenen Begutachtung unserer Ortsgegebenheiten ernüchterte unsere anfängliche Euphorie. Maßgeblicher Wert für eine Förderungswürdigkeit eines Wärmenetzes ist ein Wärmeverbrauch von 500KWh pro laufenden Meter Leitungslänge. D.h., ein Wohnblock mit vielen Wohneinheiten und hoher Wärmeabnahme ist sehr viel eher förderungswürdig als ein „zerrissenes" Wohngebiet mit einzelnen auseinanderliegenden Häusern.
Mit der Rückmeldung zur Umfrage habt ihr euren
Energieverbrauch und ein eventuelles Interesse an einer solchen
Gemeinschaftsheizung kund getan. Diese Daten wurden ausgewertet, der
Heizenergiebedarf ermittelt und eine mögliche kürzeste Leitungsführung
festgelegt.
Unter Berücksichtigung der „Vielleicht-Antworter" und einem
Heizkraftwerk-Standort Nähe Kasparhansl ergibt sich ein Gesamtleitungslänge von
ca. 1100m. (Wobei die Leitung zur Siedlung schon mit über 500 m zu Buche
schlägt). Daraus errechnet sich ein durchschnittlicher Heizenergiebedarf von
290 KWh/m. Zur Erinnerung wir müssten 500 KWh/m erreichen.
Selbst bei der Annahme weiterer möglicher Heizenergieabnehmer, die mit Nein
geantwortet hatten (außer Erdwärmenutzer und neue Heizungen) und Standort in der
Nähe der Siedlung ergibt sich nur ein Wert von 510 KWh/m.
Mimbach Siedlung ist trotz scheinbar kompakter Siedlungsstruktur für ein Nahwärmenetz nicht geeignet, da der Energieverbrauch der einzelnen Wohneinheiten zu gering und die Grundstückflächen zu groß sind. Für das Dorf und Mausdorf erfolgt eine eigene Betrachtung.
Mimbach Dorf: Im Dorf ergeben sich derzeit nur wenige Anschließer. Der Gedanke einer Dorfheizung könnte im Zusammenhang mit einem zukünftigen Gemeinschaftshaus wieder aufgegriffen werden.
Mausdorf: Für Mausdorf gilt ähnliches wie für Mimbach Siedlung. Die Berechnungen blieben unter dem förderungswürdigen Grenzwert 500 KWh/m, so dass auch hier ein Wärmenetz unrentabel ist.
Besuch bei CARMEN, 24.05.13 http://www.carmen-ev.de/
Eine kleine Abordnung war in Straubing, um für unser Dorf eine Machbarkeitsanalyse vom dortigen Institut durchführen zu lassen. Mit den erhobenen Daten der Hausumfragen konnte die bereitzustellende Wärmemenge ermittelt werden. Eine grobe Abschätzung der Wirtschaftlichkeit und Förderungswürdigkeit erfolgte. Letztlich bedarf es jetzt einer genaueren Leitungsverlegeplanung um die wirklichen Leitungslängen eines künftigen Wärmenetzes zu ermitteln. Daraus kann die Förderungswürdigkeit berechnet werden. Dies wird unsere nächste Aufgabe sein.
Hier eine Zusammenfassung des Besuchs: (wird bei einer der nächsten Versammlungen präsentiert)
- Streusiedlung bedarf kürzeste Leitungswege
- Zusammensetzung Preis KWh für Nutzer
- Next Steps Termin Ende Juni 13
Herausgabe des ersten Informationsblatt zu einer Dorfheizung in Mimbach und
Mausdorf. Das Blatt wurde am 18.05.13 zusammen mit einem Umfrageblatt zu einer
Beteiligung am Fernwärmenetz ausgetragen.
Auszug:
„Die Dörfer Mimbach und Mausdorf übernehmen ökologische Verantwortung für ihre Nachkommen".
Mit dieser Schlagzeile könnten wir
uns in die mittlerweile schon lange Liste der Kommunen einreihen, die in den
letzten Jahren ihre Wärmeenergieversorgung gemeinschaftlich auf ökologisch
wirtschaftliche Weise erzeugen und vertreiben. Diese Ortschaften haben sich vom
Erdöl, dem teuersten aller Heizrohstoffe oder anderen Privatheizquellen
verabschiedet und betreiben bioenergetische Heizwerke, die die Ortschaft mit
Wärme versorgt. Diese Möglichkeit der gemeinschaftlichen Wärmeerzeugung wollen
wir für unser Dorf näher untersuchen und mit diesem Infoblatt publik machen,
damit jeder Hausbesitzer informiert ist.
Mit den ersten Grundinformationen
sollte sich jeder eine Meinung bilden, um dann eine Aussage treffen zu können,
ob er sich diese Heizquelle für sein Haus vorstellen könnte. Eine solche Aussage
ist für die weiteren Schritte bei einer Wirtschaftlichkeitsanalyse von
essentieller Bedeutung.
Hier das Infoblatt in Originalversion:
Dorfheizungsbesichtigung in Engelsberg, 13.04.13
Wir haben am Samstag die Dorfheizung in
Engelsberg Lkrs. Neumarkt besucht, um uns eine Eindruck zu verschaffen wie so
was aussieht.
Über die Dimensionen von Gebäuden, techn. Anlage, Betriebsaufwand, Kosten wurde
umfangreich informiert.
Sie haben eine 320kW Hackschnitzelheizung und einen Holzvergaser mit
Verbrennungsmotor zur Erzeugung thermischer (80kW) und elektrischer (30kW)
Energie.
Die Details werden gerade zusammengestellt und könnt ihr demnächst hier erfahren. Oder kommt am Mittwoch zum Dorftreff zur Dorferneuerung im FFW-Haus 19.30 Uhr